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Die Salonkultur ist fast 500 Jahre alt. Erste Salons wurden in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Frankreich gegründet und erlebten dort im 17. und 18. Jahrhundert ihren Höhepunkt. Sie waren Treffpunkt adliger und intellektueller Kreise, um Gedanken auszutauschen, sich den schönen Künsten zu widmen und Kontakte zu pflegen. Zu den berühmtesten Salons dieser Zeit gehörte der von Madame de Tecin, in dem sich u.a. Voltaire, Montesquieu und Rousseau trafen.

In Deutschland erlebte die bürgerlich-jüdische, nicht mehr aristokratische, Salonkultur ab Ende des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts ihre Blütezeit. Bekannt wurden insbesondere die Salons von Caroline Schlegel in Jena, Johanna Schopenhauer in Weimar, Rahel Varnhagen und Henriette Herz in Berlin. Dort verkehrten neben Politikern, Wissenschaftlern und bildenden Künstlern auch bedeutende Literaten und Philosophen. Berühmte Gäste von Rahel Varnhagen und Henriette Herz waren zum Beispiel Jean Paul, Ludwig Tieck, Friedrich Schlegel, Heinrich Heine und die Brüder Wilhelm und Alexander von Humboldt.

In den Salons wurde philosophiert, diskutiert und debattiert, Künstler stellten ihre Werke vor, manch revolutionäre Idee wurde entwickelt und die geistreiche Geselligkeit als Lebensstil gepflegt. Manche Salons waren überwiegend literarisch-künstlerische Treffpunkte, andere entwickelten sich zu Enklaven des Geistes mit gesellschaftskritischem Charakter.

Kennzeichnend für alle Salons war: sie wurden von hochgebildeten Frauen organisiert, die es verstanden, Menschen unterschiedlichster gesellschaftlicher Kreise, Religionen und Charaktere miteinander ins Gespräch zu bringen.



Zwei berühmte Salondamen: Rahel Varnhagen (links) und Henriette Herz (rechts).